Aminatou Haidar ist die bekannteste saharauische Menschenrechtsaktivistin.
Sie wurde für ihr Engagement u.a. mit dem Robert F. Kennedy Human Rights Award (2008) ausgezeichnet und 2013 erstmalig in Deutschland mit dem Solidaritätspreis des Bremer Senats. Aus diesem Anlass trat sie im Rahmen mehrerer öffentlicher Veranstaltungen in Bremen und Berlin auf, die der Verein Freiheit für die Westsahara e.V. mitorganisierte. Zudem traf sie die Präsidenten der Bremischen Bürgerschaft und des Berliner Abgeordnetenhauses sowie Bundestagsabgeordnete in Berlin.
Bereis 1987 mit 20 Jahren wurde sie Opfer willkürlicher Gewalt durch die marokkanischen Kolonialbehörden. Das „Verbrechen“ der jungen Frau bestand darin, einer Delegation der Vereinten Nationen, die die besetzte Westsahara besuchte, einen in englischer und französischer Sprache verfassten Brief, der die Erwartungen der saharauischen Bevölkerung an die Vereinten Nationen enthielt, überreichen zu wollen. Frau Haidar wurde aus dem Elternhaus festgenommen, an einen unbekannten Ort verschleppt und drei Jahre und sieben Monate – ohne Anklage oder gar Gerichtsverfahren, aber mit schwerwiegenden Folgen für ihre Gesundheit – unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten.
Nach ihrer Freilassung schloss sie sich einer Gruppe ehemaliger „Verschwundener“ an. Mit friedlichen und gewaltfreien Mitteln macht diese Menschenrechtsgruppe noch immer menschliche Schicksale unter der willkürlichen Repression des marokkanischen Kolonialregimes publik – trotz aller Repressionen und Schikanen. Als Frau Haidar im Juni 2005 erneut inhaftiert und willkürlich zu Kerkerhaft verurteilt wurde, hatte sie bereits einen so großen internationalen Bekanntheitsgrad erreicht, dass das Regime sie vorzeitig frei lassen und ihr sogar Reisefreiheit zugestehen musste.
Diese neu erlangten Freiheiten nutzte Frau Aminatou konsequent, um auf die unerträglichen Zustände in ihrer Heimat aufmerksam zu machen und dem friedlichen saharauischen Widerstand gegen die Ausplünderung ihres Landes ein Gesicht, ihr Gesicht, zu verleihen. Hierfür wurde sie mit verschiedenen internationalen Menschenrechtspreisen ausgezeichnet. Große internationale mediale Aufmerksamkeit konnte sie allerdings erst in Dezember 2009 erlangen, als sie ihr Leben zum Erzwingung des Rückreiserechts in ihre Heimat aufs Spiel setzte. Sie harrte mehr als 30 Tage im Hungerstreik am Flughafen von Lanzarote aus, bevor sie in ihre Heimat nach El Aiún, die Hauptstadt der Westsahara, zurückkehren durfte.